Das neue Wasserrad an der Baiermühle

  • Der alte Wasserteiler

  • Übergang offener Mühlgraben

  • Der alte Käner

  • Die Reste des alten Wasserrads

Wie wir es vorgefunden haben

Als wir 2019 die Baiermühle übernommen haben, waren vom alten Wasserrad nur noch Artefakte übrig. Es war für uns von Anfang an klar, dass wir das Wasserrad wieder aktivieren wollten.

Das Wasserrad an der Baiermühle ist, typisch für den Schwarzwald, ein oberschlächtiges Wasserrad. Ca 300m von der Baiermühle bachaufwärts wird das Wasser aus dem Köllbach ausgeleitet und zunächst über einen offenen Mühlgraben und später einen verdohlten Zulauf von oben auf das Wasserrad geführt.

Früher wurde im Hauptgebäude Getreide gemahlen und im Nebenhaus stand eine Sägemühle. Auf alten Plänen sieht man, dass es damals sogar 2 Wasserräder gab.

Wir wollen das Wasserrad nutzen, um Strom zu produzieren und einen kleinen ökologischen Beitrag zur Energiewende leisten.

Der Übersichtsplan
  • Stautafel

  • Zulauf zur Stautafel und zu den Schwellen

  • Fischpass von oben

  • Fischpass von unten

Der Wasserteiler

Oberhalb der Baiermühle befindet sich der Wasserteiler. Die neue Stautafel staut das Wasser auf das berechnete Stauziel und versorgt so den neuen Fischpass mit der vereinbarten Mindestwassermenge von 100 l/sec.

Weiterhin wird das Wasser vor der Positivschwelle aufgestaut. Die Wassermenge, die 100 l/sec übersteigt, wird bis zu einer Menge von 200l/sec aus dem Bach entnommen und über den Mühlgraben an das Wasserrad weitergeleitet. 

Während eines Hochwassers wird die Menge die Oberhalb dieser insgesamt 300 l/sec auftreten von der Negativschwelle über die Stautafel hinweg in den Köllbach zurück geleitet.

  • Der Zulauf

  • Das Wasserrad

Das Wasserrad

Das neue Wasserrad ist komplett aus Metall. Dadurch erwarten wir eine lange Lebenszeit für das neue Rad. Es wurde aus 6 Segmenten zusammengesetzt und ist auf die genehmigten 200 l/sec ausgelegt. Es hat einen Durchmesser von 4,7 m.

Die Mindestwassermenge sind 10 l/sec. MIt dieser Wassermenge dreht sich das Wasserrad, produziert aber kaum Strom. Die Mindestwassermenge ist nötig, um das ökologische System im Mühlgraben auch in trockenen Zeiten zu erhalten.

Mit der genehmigten Wassermenge von 200l/sec ist die Anlage ausgelastet und wird damit 10kw Strom produzieren.

Die rote Farbe des Wasserrads passt wunderbar zu den Fachwerkhäusern mit den Kellern aus dem roten Sandstein des Schwarzwalds.

Sollte sich ein Fisch auf das Wasserrad verirren, dann wird er in einer Wassertasche nach unten transportiert und in das darunterliegende 1,2m tiefe Becken „entlassen“.

  • Getriebe und Stromgenerator

  • Wechselrichter und Batterie

Der Maschinenraum

Das technische Herzstück ist im Keller der 1889 erbauten Sägemühle. 

Das Getriebe nimmt die langsamen Bewegungen der Welle auf und setzt sie in schnelle Bewegungen für den Stromgenerator um.

Der Stromgenerator liefert den Strom an die Wechselrichter, deren Technik entscheidet, ob die Batterie befüllt wird oder der Strom weitergeleitet wird. Strom der in der Baiermühle nicht vewendet wird, wird in das öffentliche Netz eingespeist.

Wir bedanken uns beim Ingenieurbüro Wolfgang Gross aus Reinheim für die Planung und Bauleitung des Gesamtprojekts.

Bei der Firma Martin Impler GmbH aus Bad Feilnbach für das Wasserrad und die Installationen im Maschinenraum.

Ein Dankeschön geht an die Firma Herter + Schmidt aus Altensteig für die Anbindung an das öffentliche Netz und den Aufbau unseres Notstrom Inselbetriebs.

Wir bedanken uns auch beim Regierungspräsidium Karlsruhe, dem Landratsamt Calw sowie der Stadt Altensteig und den Stadtwerken Altensteig für die Unterstützung bei den benötigten Genehmigungen.